Laufen im Bergwerk: Marathon ohne Tageslicht / Merkerser Kristallmarathon

Unterirdisch war der jüngste Lauf von Silvia Rusche. Dabei war die Leistung der 56-Jährigen vom Lauftreff Lüdinghausen auch diesmal sehr ansprechend – unterirdisch war der Auftritt nur im Wortsinn. Denn sie stand bei einem ganz besonderen Marathon an der Startlinie, dem Merkerser Kristallmarathon im Erlebnisbergwerk von Bad Salzungen in Thüringen, 550 Meter unter der Erde.

Die Lüdinghauserin hat in ihrer Sportlerlaufbahn schon an vielen verschiedenen, außergewöhnlichen wie anspruchsvollen, Veranstaltungen teilgenommen. Dazu gehörten unter anderem ein 100-Kilometer-Lauf, oder die Überquerung der Alpen in sieben Tagen. Aber ein Lauf ganz ohne Tageslicht, weit unter der Erde, war auch für Rusche eine Premiere.

Die Betreiber des Kalisalzbergwerks bei Eisenach, das noch in Betrieb ist, haben an einer Stelle, an der kein mehr Salz abgebaut wird, ein Erlebnisbergwerk errichtet. Auf einem Kurs über 3,25 Kilometer gingen nun rund 750 Starter auf verschiedenen Strecken ins Rennen. Bei Temperauren um 21 Grad machte sich Silvia Rusche mit rund 200 weiteren Athleten auf die 13 Runden über insgesamt 42 Kilometer bis zum Zieleinlauf. Etwas ungewöhnlich für die sonst oberirdisch aktiven Teilnehmer war, dass sie einen Helm mit Stirnlampe tragen mussten.

„Die Luft war gut, doch es ging rauf und runter, oft mit knackigen Anstiegen“, sagte Rusche, die von der guten Organisation begeistert war, nach ihrem Zieleinlauf. In der Frauen-Wertung belegte die Lüdinghauserin in 4:07:48 Stunden den achten Platz – Rang zwei in der Altersklasse W 55 und Rang 91 im Gesamtklassement.